Schlagwort-Archive: eParticipation

Zwei aktuelle Studien zur eParticipation

Citizen ParticipationDas Thema eParticipation bzw. die Online-gestützte Bürgerbeteiligung ist gegenwärtig in aller Munde und auch eines der zentralen Themen dieses Blogs.

Wir möchten auf zwei aktuelle Studien zum Thema hinweisen:

Die vom Centrum für Corporate Citizenship Deutschland herausgegebene Studie “Internet und digitale Bürgergesellschaft” untersucht insbesondere die Möglichkeiten und Wirklichkeiten der Internet-Nutzung durch und für die Bürgergesellschaft.

Abstract:

Ausgehend von der These, dass Social Media ein bislang ungehobenes Innovations- und Synergiepotenzial für bürgerschaftliches Engagement und Partizipation bieten, analysieren Serge Embacher und Alexandra Härtel in der CCCDebatte08 „Internet und digitale Bürgergesellschaft“ die Möglichkeiten und Wirklichkeiten der Internet-Nutzung durch und für die Bürgergesellschaft.

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“eDependability: Reliable and Trustworthy eStructures, eProcesses, eOperations and eServices for the Future” – Aufruf zur Teilnahme an der 25. Bled eConference

Im Juni 2012 findet zum 25. Mal die Bled eConference in Bled, Slowenien, statt. Das Generalthema lautet diesmal “eDependability: Reliable and Trustworthy eStructures, eProcesses, eOperations and eServices for the Future“.

Damit will die Konferenz einen Beitrag leisten zur Auseinandersetzung mit den Abhängigkeiten von Wirtschaft und Gesellschaft von den Informations- und Kommunikations-Technologien. Dazu aus dem Call for Papers:

The conference theme eDependability serves as a forum to discuss design and creation of reliable and trustworthy eStructures, eProcesses, eOperations and eServices. Is the silver standard that we reached enough? What needs to be done for the gold standard? Researchers, practitioners and policy makers are invited to contribute to the eDependability theme.”

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Bericht über die eGovernment 2011 Tagung in Dresden

Aufmerksamer Zuhörer an der eGovernment Tagung 2011

Aufmerksamer Zuhörer an der eGovernment Tagung 2011

Am 13. und 14. Oktober fand in Dresden im Stadtmuseum die eGovernment Tagung 2011 mit knapp 100 Teilnehmern statt. Im Folgenden fassen wir einige Eindrücke der Tagung zusammen.

Am Donnerstag beschäftigten sich die ersten beiden Vorträge mit übergeordneten Aspekten von Prozessmanagement in öffentlichen Verwaltungen.

Michael Räckers, ERCIS, stellte die Forschungslandkarte Prozessorientierte Verwaltung (ProVe) vor. Grundsätzliches Ziel dieses Portals ist die Dokumentation von Forschungsergebnissen nach verschiedenen Klassifizierungsdimensionen. Insgesamt wurden knapp 90 Projekte identifiziert. Neue Projekte können jederzeit dezentral zusätzlich erfasst werden. Bisher umfasst das Portal nur entsprechende Aktivitäten aus Deutschland.

Konkrete Zielsetzungen des Portals sind die Bekanntmachung von Forschungsergebnissen sowie die Vernetzung der in diesem Bereich arbeitenden Forschungsinstitutionen. Langfristig soll auf den Ergebnissen aufbauend eine eGoverment-Theorie entwickelt werden.

Räckers stellt kritisch fest, dass viele der Forschungsergebnisse kaum mehr als einmal genutzt werden und dass auch die Nutzung von Standards eine geringe Rolle spielt. Festgestellt wurde auch, dass die Bürgerperspektive kaum eingenommen wird, ebenso werden Sicherheitsaspekte vernachlässigt.

Im zweiten Vortrag stellt Rami-Habib Eid-Sabbagh vom Hasso-Plattner-Institute for IT Systems Engeneering die Nationale Prozessbibliothek vor.

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Artikel “Von der Revolution zur Partizipation: Social Media und der demokratische Willensbildungsprozess”

In der Zeitschrift WIRTSCHAFTSINFORMATIK widmet sich das Editorial der Ausgabe 4/2011 dem Thema eParticipation: “Von der Revolution zur Partizipation: Social Media und der demokratische Willensbildungsprozess“.

Der Beitrag spannt einen Bogen vom Social Media – Einsatz bei den Demokratiebewegungen in Nordafrika und dem Mittleren Osten (Facebook Revolution, Jasminrevolution) bis zur Nutzung von Social Media in entwickelten Demokratien einschliesslich einer verstärkten Bürgerbeteiligung an demokratischen Entscheidungsprozessen. Die Entwicklungen werden kritisch reflektiert:

Grundsätzlich gilt es, den vermehrten Einsatz von Social-Media-Diensten im politischen wie auch im gesellschaftlichen Leben als Informationsquelle der Zukunft kritisch zu hinterfragen. Die oftmals eingeschränkte bzw. aus dem Kontext gelöste Sicht auf die Wirklichkeit birgt große Potenziale für Miss- und Fehlinterpretationen bzw. für einseitige und stark verzerrte Wahrnehmungen der Realität. So werden die in Social-Media Diensten bereitgestellten Informationen einerseits durch die implementierten Algorithmen zur Informationsaufbereitung der Dienste selbst (wie z. B. im Fall Facebook) und andererseits durch die selbstständige Selektion der Informationsquellen bzw. Themenfelder (wie z. B. im Fall Twitter) gefiltert bzw. eingeschränkt” (S. 185)

Der Autor leitet daraus Herausforderungen sowohl für die Politik als auch die Wirtschaftsinformatik (WI) als Disziplin ab.

Hans U. Buhl: Von der Revolution zur Partizipation: Social Media und der demokratische Willensbildungsprozess, WIRTSCHAFTSINFORMATIK, Nr. 04. (2011), S. 183-186. (doi: 10.1007/s11576-011-0279-x)

The article is availabe in English as well.

Pilotprojekt zur Bürgerbeteiligung auf PolitAktiv.org

PolitAktiv.orgIm Beitrag “IT als Werkzeug zur Steigerung der Lebensqualität – das Beispiel Politparty” wurde ein Projekt zur Förderung der Partizipation von Bürgern an Bauvorhaben auf Gemeindeebene vorgestellt.

Dieses Projekt, das inzwischen PolitAktiv.org heisst, hat nun seinen ersten Pilot, das Projekt Südliches Stadtzentrum Tübingen. Sowohl für die Stadt Tübingen als auch für das Projekt PolitAktiv.org stellt dieser Pilot ein Experiment dar.

Hinweise zum Mitmachen gibt es hier.

Spenden für das Projekt, das von Bürgern für Bürger mit Unterstützung der Integrata-Stiftung entwickelt wird, werden hier gerne entgegen genommen.

Wir wünschen dem Projekt viel Erfolg!

Der Einsatz von Social Media im Abstimmungskampf – Beobachtungen aus St. Gallen

5537457791_2dc474d7c0_oAm vergangenen Sonntag hat die die Bürgerschaft der Stadt St. Gallen über das Projekt zur Neugestaltung von Marktplatz, Bohl und Blumenmarkt abgestimmt. Bei einer Beteiligung von 46.8% der Stimmberechtigten wurde die städtische Vorlage mit 11177 zu 9785 Stimmen abgelehnt.

Gemäss TAGBLATT hat es einen heftigen Abstimmungskampf gegeben.

Gegenwärtig wird allenthalben eine verstärkte Bürgerbeteiligung in politischen Prozessen gefordert. Als Mittel dazu werden vor allem die Werkzeuge der Social Media als geeignet angesehen, also Facebook, Twitter und Co. In diesem Kontext wird auch von ePartizipation (eParticipation) gesprochen.

In den letzten beiden Wochen vor der Abstimmung haben wir den Abstimmungskampf in den Online- und Social Media beobachtet. Nachdem die Marktplatzgestaltung etwas sehr greifbares für jeden stagller Bürger ist, lag die Vermutung nahe, dass die durchaus intensive Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern sich auch Online reflektiert.

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“Mehr Demokratie durch Informationstechnologie” – Preisausschreibung der Integrata-Stiftung

IntegrataStiftungDie Integrata Stiftung setzt sich für die humane Nutzung der Informationstechnologie ein und somit für die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen.

Im Rahmen der Aktivitäten der Stiftung wird regelmässig der Wolfgang-Heilmann-Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie ausgeschrieben. (Bericht über die Preisverleihung 2010)

Die aktuelle Ausschreibung 2011 hat das Schwerpunkt-Thema

Mehr Demokratie durch Informationstechnologie.

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re:publica XI – Subkonferenz: Partizipative Medienkulturen

4521041554_a964174cd0_bDas Thema partizipative Medienkulturen hat seit den Ereignissen im Iran, Ägypten und Tunesien sowie rund um Stuttgart21 in den letzten Monaten eine erhöhte Aufmerksamkeit generiert.

Die Diskussionen zu diesem Themenbereich werden auch mit den Begriffen eParticipation und eDemocracy beschrieben.

Entsprechende Aufmerksamkeit dürfte deswegen die entsprechende Subkonferenz Partizipative Medienkulturen und ihre Auswirkungen auf Demokratie und Meinungsvielfalt im Rahmen der re:publica XI erhalten. Die re:publica XI – Die Konferenz über Blogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft – findet am 13. bis 15. April 2011 in Berlin statt.

Das Programm der Subkonferenz Partizipative Medienkulturen erstreckt sich über alle drei Konferenztage.

(Ankündigung der re:publica XI auf diesem Blog)

Bildquelle: flickr.com/re:publica (CC Lizenz)

IT als Werkzeug zur Steigerung der Lebensqualität – das Beispiel Politparty

5019941657_541fd55e55_bVon Michael Mörike

Die Integrata-Stiftung veröffentlicht ein eigenes Beispiel, in dem demonstriert wird, wie die IT zur Steigerung der Lebensqualität herangezogen werden kann. Dazu hat sie das Konzept eines Portals entworfen, auf dem die Bürger alle sie betreffenden Bauprojekte der öffentlichen Verwaltung diskutieren und darüber abstimmen können. Da es die Fortentwicklung unserer repräsentativen Demokratie und dabei die politische Partizipation fördern soll, wurde es vorläufig “Politparty” genannt. Es wird derzeit auf HumanIThesia, dem Portal der Stiftung diskutiert.

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Studie: 22% der US-Amerikaner nutzen Social Media für politisches Engagement

iChart2Heute erschien eine Studie von PEW Internet, die aufzeigt, wie sich die US-amerikanischen Bürger im Jahr 2010 via Social Media mit Politik, Wahlen und Wahlkämpfen beschäftigt haben: “22% of online Americans used social networking or Twitter for politics in 2010 campaign“.

Von diesem 22% sind etwa 2% Twitternutzer, befragt wurden Erwachsene älter als 18 Jahre. Die Anhänger von Republikanern und Demokraten sind in etwa gleich aktiv, Anhänger der Tea Party Bewegung dagegen überdurchschnittlich Social Media affin.

Und wie nutzen die “political social media user” das Netz?
Sie entdecken z.B., was ihre Freunde wählen, informieren sich, beteiligen sich aktiv am Informationsaustausch, befreunden sich mit einem Kandidaten oder einer entsprechenden Gruppe oder gründen gar eigenen Gruppen.

Alles in allem haben sich 35% der US Amerikaner, die Social Media nutzen, so politisch engagiert – also mehr als ein Drittel. Gemäss Pew Internet sind Dreiviertel der Amerikaner Online und 61% der Onliner nutzen Social Media – also insgesamt ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung, der sich via Social Media sich aktiv um Politik kümmert. Dabei sind vor allem die jüngeren (18-29 Jahre) aktiv:

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