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Mobile Health im Rahmen der Gesundheitsstrategie 2020

coversmarthealthMobile Technologien haben das Potenzial, das Gesundheitswesen grundlegend umzugestalten. Deren Einsatz ist schon längst keine technische Frage mehr, sondern vor allem eine gesellschaftliche. Dabei geht es nicht nur um Schutz und Sicherheit von Gesundheitsdaten, sondern auch um ein neues Rollenverständnis zwischen informierten Patienten und Gesundheitsfachpersonen, aber auch von Akteuren wie Krankenkassen oder staatlichen Stellen.

Im Januar 2013 verabschiedete der Bundesrat daher die «Gesundheitsstrategie 2020». Diese definiert Handlungsfelder und Ziele, mit denen das Schweizer Gesundheitssystem auf kommende Herausforderungen ausgerichtet werden soll und stellt die Frage, ob und wie mHealth einen Beitrag zur Erreichung der formulierten Ziele leisten kann.

Das Koordinationsorgan Bund-Kantone «eHealth Suisse» beauftragte das Institut für Informations- und Prozessmanagement an der FHS St.Gallen mit der Erarbeitung einer Studie zum Thema «Mobile Health im Kontext des elektronischen Patientendossiers». Darin wurden fünf Handlungsbereiche zur Förderung von mHealth formuliert:

  • Rechtliche Rahmenbedingungen schaffen: Von Seiten der Gesetzgebung muss die Grenze zwischen mHealth-Lösungen als Medizinprodukt einerseits und Wellness/Fitness-Applikationen andererseits klar geregelt werden.
  • Interoperabilität fördern: Die Evaluation und Etablierung von Standards und Normen zur Behebung der fehlenden Interoperabilität ist eine Voraussetzung für die Verbreitung und wirtschaftliche Nutzung von mHealth.
  • Vertrauen schaffen: Es sollten transparente Zertifizierungsverfahren entwickelt und der Aufbau einer Zertifizierungsinstitution für diejenigen mHealth-Lösungen gefördert werden, die im Rahmen der Patientenversorgung Verwendung finden.
  • Anwender motivieren: Die Motivation und Befähigung der relevanten Anspruchsgruppen betrifft einerseits Patienten, andererseits aber auch Angehörige von Gesundheitsberufen, die weitergebildet werden sollen.
  • Anreize schaffen: Das Tarif- bzw. Erstattungsmodell muss Anreize schaffen für den gezielten Einsatz von mHealth-Anwendungen. Diese Handlungsempfehlungen werden nun in einer Arbeitsgruppe mit Experten konkretisiert und in einer mHealth-Roadmap zusammengefasst.

Welchen Stellenwert kann mHealth im Schweizerischen Gesundheitswesen einnehmen? Welche Rolle kann mHealth in Bezug zum elektronischen Patientendossier spielen? Welche Bedeutung hat die Einbindung von Patienten und anderen Anspruchsgruppen und welche neuen Gestaltungsformen bietet mHealth für Behandelnde und Patienten? Diese und weitere Fragen rund um das Thema mHealth wollen wir an der 2. Smart Health Konferenz am 4. November 2015 in St. Gallen diskutieren. Wir laden Sie daher zur fachlichen Diskussion mit Fokus auf die Chancen und Risiken von mobilen Lösungen für das Gesundheitswesen ein. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.

Zukünftig wird die Smart Health Tagung gemeinsam mit dem Institut für Medizininformatik der Berner Fachhochschule durchgeführt.

Weitere Informationen:

Clinicum 3-15, S.  59-61: Mobile Health im Rahmen der Gesundheitsstrategie 2020 Mehr Mobilität: 2. Smart Health Konferenz am 4. November in St. Gallen

Clinicum: Beilage zur Smart Health Konferenz des Instituts für Informations- und Prozessmanagement an der FHS St.Gallen

 

 Strategie Gesundheit 2020 – Handlungsfelder und Ziele

Strategie Gesundheit 2020 – Handlungsfelder und Ziele

mHealth im Kontext des elektronischen Patientendossiers – Eine Studie im Auftrag von eHealth Suisse

14738870639_d00351d8dc_qMobile Technologien können mithelfen, chronisch Kranke besser zu betreuen und die Koordination der Patientenbehandlung zu verbessern. Dabei können auch Smartphones als Quelle und Übermittler von Gesundheitsdaten eingesetzt werden. Das Thema „Mobile Health“ („mHealth“) ist momentan aber sehr stark anbieter- und konsumgetrieben, ein koordiniertes Vorgehen fehlt in der Schweiz bisher. Vor diesem Hintergrund hat eHealth Suisse die FHS St. Gallen beauftragt, das Thema mHealth und den Bezug zum ePatientendossier in einem Bericht auszuleuchten und Vorschläge für eine koordinierte Bearbeitung zu formulieren.

Die Studie mHealth im Kontext des elektronischen Patientendossiers der FHS St. Gallen wurde vor wenigen Tagen publiziert.

An seiner strategischen Jahressitzung vom 5. März 2015 hat der Steuerungsausschuss von eHealth Suisse die Studie entgegen genommen und eHealth Suisse beauftragt, bis Ende Jahr 2015 eine mHealth-Roadmap Schweiz zu erarbeiten.

Weitere Informationen incl. Volltext der Studie (pdf) bei e-health-suisse.ch

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Quelle: Studie “mHealth im Kontext des elektronischen Patientendossiers” S. VIII

 

Bildquelle: flickr.com (CC Lizenz)

Paper der FHS mit Outstanding Paper Award im eHealth Track an der 24. Bled eConference ausgezeichnet

Das Paper “Smart Coping with Stress: Biofeedback via Smart Phone for Stress Reduction and Relapse Prevention in Alcohol Dependent Subjects” der Autoren Edith Maier, Ulrich Reimer, und Monika Ridinger, Chefärztin der Forel-Klinik, ist auf der 24. Bled eConference mit dem Outstanding Paper Award im eHealth Track ausgezeichnet worden.

Abstract:

“The paper presents the design plan for a mobile solution aimed at stress reduction. The solution will be developed by a team of medics, psychotherapists, HCI experts and knowledge engineers and will provide continuous data sensing and feedback about personal stress levels. At the same time contextual and activity information will be captured. Stress management is particularly important for high-risk populations such as former alcoholics to reduce the risk of relapse; they will therefore test and validate the solution. By combining and correlating psycho-physiological data with data on activities (e.g. walking or social interactions) and environment/location (e.g. ambient light) it is expected that sources of stress can be recognised which in turn will allow individuals to either avoid stress-inducing factors or develop appropriate coping strategies. To make sense of the data captured, it is proposed to use intelligent algorithms to recognise patterns in the data streams and semantic technologies to interpret the text messages of users. People with other stress-related health problems such as burn-out, smoking, depression or sleeping problems will also benefit from our research.”

Weitere Informationen sind bei den Autoren erhältlich.