Bericht von der Social Media Study Tour im Rahmen des Programms Swiss Academia and the Social Media Landscape

Im Rahmen des Programms Swiss Academia and the Social Media Landscape fand in der letzten Septemberwoche eine Social Media Study Tour nach San Francisco und das Silicon Valley statt. Insgesamt nahmen zehn Schweizer Hochschulen aus allen Landesteilen an der Studienreise teil. Als Vertreter der FHS St. Gallen war ich selbst als Teilnehmer dabei. Organisator der Reise war die Swissnex in San Franciso, wo auch die Homebase der Tour war.

Im folgende möchte ich einige Eindrücke zusammenfassen und auf die vielfältigen Onlinequellen zur Study Tour hinweisen.

Im Rahmen der Tour wurden verschiedene Firmen aus dem Umfeld Social Media besucht: Youtube, Wildfire, LinkedIn, Blackboard Mobile. Mit dem Schweizer Startup Webdoc wurde ebenfalls ein Gespräch geführt. Im Focus standen die Angebote für den Bildungsbereich.

Besonders von Bedeutung waren für die Gruppe die Gespräche mit Social Media Verantwortlichen an den besuchten Universitäten University of California at Berkeley (UCB), Stanford University und University of California at San Francisco (UCSF).

Daneben wurden in Workshops mit ausgewählten Referenten verschiedene vor allem auch konkrete Aspekte der Nutzung von Social Media für Hochschulen bei Swissnex durchgeführt.

Die Firmenbesuche haben eindrücklich einerseits die sehr unterschiedlichen Unternehmenskulturen gezeigt und spüren lassen: Das durchaus etablierte Google Tochterunternehmen Youtube pflegt eine Startup Kultur, wie man sie aus der Berichterstattung über Google kennt, Wildfire dagegen als ein tatsächliches Startup, das gegenwärtig bei einem Personalstand von ca. 180 Mitarbeitenden ca. 20 Personen pro Monat einstellt. Ca. die Hälfte der Neueinstellungen erfolgen via Empfehlungen – ein Hinweis auf die Wichtigkeit einer klar differenzierten Unternehmenskultur.

Andererseits pflegen insbesondere Youtube, LinkedIn und Blackboard enge Beziehungen mit Hochschulen: Youtube EDU als Angebot von Youtube, Blackboard als Entwickler von Apps, z.B. iStanford. Und LinkedIn zielt verstärkt auf Hochschulen und Studierende weltweit, die bereits verfügbaren Daten sollen für neue Angebote, die sich vor allem an Studierende richten, genutzt werden. Hochschulen soll via dem LinkedIn Netzwerk ein Angebot zur Verwaltung der Alumni gemacht werden. Hier werden demnächst einige Produkte auf den Markt kommen.

Die zahlreichen Gespräche an den drei Universitäten in unterschiedlichen Bereichen zeigten zweierlei:

Einerseits war die einhellige Erkenntnis der Gruppe aus der Schweiz, dass auch die US Universitäten nur mit Wasser kochen, auch wenn hier von Leitungswasser bis zum Edelmineralwasser unterschiedliche Qualitäten zu erkenne sind.

Anderseits ist aber auch sehr deutlich zu spüren, mit welchem Rückenwind die US Kollegen ihre Aktivitäten vorantreiben. Durchgehend wurden die Aktivitäten von den oft als Higher Ups bezeichneten Topverantwortlichen initiiert. Dabei wurden an allen drei Universitäten die Verantwortlichen von Aussen geholt, allesamt brachten sie reichhaltige Medienerfahrung mit. Nachdem auch in den USA noch belastbare Erfahrungen fehlen, haben die Social Media Verantwortlichen grosse Freiräume erhalten, um durch eine Art Trial & Error die optimale Social Media Strategie zu entwickeln. In der Nutzung der Freiräume zeigen sich dann aber durchaus unterschiedliche Vorgehensweisen.

Deutlich wurde auch, dass die Nutzung von Social Media im Hochschulalltag durch Studierende weitaus höher und intensiver ist als bei uns. Insbesondere hat Twitter einen weitaus höheren Stellenwert – auch unter den Studierenden – als in der Schweiz. Und dass Social Media grösstenteils mobil genutzt werden, überrascht nicht mehr.

Ein Leitsatz stand über sämtlichen Social Media Aktivitäten: „Meet the people where they are, and not where you want them to be”.

Insgesamt waren während der einwöchigen Studienreise deutliche Kulturunterschiede zwischen den USA und der Schweiz bzgl. der Bedeutung und Wahrnehmung der Rolle von Social Media sowie deren konkreten Nutzung und Anwendung. Insbesondere bei den Hochschulen ist klar die Überzeugung vorhanden, dass Social Media eine wichtige Rolle in der Kommunikation mit Studierenden, aber auch externen Anspruchsgruppen wie Journalisten und der Wirtschaft sowie insbesondere den Alumni spielen.

Besonders erfreulich war neben allen Erfahrungen auch, dass ich bei Swissnex einen FHS Alumnus getroffen habe.

Weitere Quellen mit einer Dokumentation der Social Media Study Tour:

Autor: Hans-Dieter Zimmermann

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